Tipps & Tricks / 4-Boxen Strategie
Jetzt hast du dir das Rüstzeug und die Motivation zum Ausmisten zugelegt. Heute zeige ich dir die 10 wichtigsten Tipps & Tricks, die dir dabei helfen, dein Zuhause von Gerümpel zu befreien und den gewonnenen Platz beizubehalten. Diese Techniken sind ganz einfach während des Ausmistens umzusetzen, so dass du einfach loslegen kannst.

Solltest du dich dennoch einmal überfordert fühlen, dann bist du nicht allein und es ist ganz normal. Der Kram, der über Jahre sichtbar oder unsichtbar verstaut wurde ist manchmal überwältigend. Glaube mir, Ausmisten ist ein Prozess und mit jedem Teil, das du ausmistest, wird dein Haushalt leichter, du wirst es merken.

1) Ausmisten als Neubeginn


Erinnerst du dich noch daran als du in deine Wohnung / dein Haus gezogen bist und die Kisten und Möbel noch vor der Tür standen? Es war so viel Platz in den Räumen, an den Wänden etc. Doch nach dem Auspacken und der Rückkehr im Alltag war der „Traum“ vorbei. Alles musste schnell verstaut werden, unausgepackte Kisten stehen noch heute im Keller. Für Ausmisten war keine Zeit.

Du wirst mit diesem Kurs für alle Bereiche deines Zuhauses eine Art "Neuanfang" machen. Indem wir uns einzelne Bereiche vornehmen, so als wäre es dein Einzugstag.

Vorgehensweise:
  • Nimm alles aus dem Bereich heraus, an dem du arbeitest. Sei es ein Schrank, eine Schublade oder Kiste.
  • Entscheide dann, was du behältst (nicht was du wegwirfst). Damit fällt dir die Entscheidung viel leichter was noch zu dir und deinem heutigen Leben passt. Und es funktioniert sehr effektiv, wenn du zunächst alles herausnimmst. 
(Einen ganzen Raum auf einmal auszumisten ist eine echte Herausforderung. Arbeite dich deshalb in kleinen Einheiten vor.)

Bedenke auch, dass alles was dich umgibt, ein Stück weit deine Vergangenheit widerspiegelt. Frage dich, ob du die Person von damals noch bist, ob das noch dein Leben ist… Entsorge alles, was dich an deinem jetzigen Sein hindert.

Du selbst entscheidest, welche Dinge dein Leben und dein "neues Selbst" unterstützen und bereichern. Und nur das solltest du auch behalten.

2) Entsorgen mit der 4-Boxen-Strategie


Im Laufe des Ausmistens stellt sich die Frage: "Wohin mit dem aussortierten Kram?"

Was nicht offensichtlich Müll ist, kannst du in vier Kategorien einteilen: 
Du kannst sie behalten (und an ihren festen Platz zurück bringen), verkaufen, verschenken/spenden oder wegwerfen/entsorgen.

Nutze dafür die 4-Boxen-Strategie. Halte dafür vier Behälter, Kartons oder Müllsäcke bereit. Markiere darauf den jeweiligen Zweck.

Die Teile, die du behältst, kannst du sofort wieder einsortieren, wenn sie in dem durchgearbeiteten Bereich am richtigen Platz sind.

Die 4 Boxen baust du folgendermaßen auf:

  • Behalten (aber an einen anderen Ort im Haushalt bringen)
  • Verkaufen (wird nicht mehr benötigt, ist aber noch gut in Schuss und kann verkauft werden)
    Es tut gut Dinge zu verkaufen die du nicht mehr brauchst und dafür noch einen dankbaren Abnehmer findest und Geld verdienst.
  • Verschenken/Spenden (wird nicht mehr benötigt, kann aber jemand anderes gebrauchen)
    Gebe das weiter, was noch in gutem Zustand ist, für dich aber nicht mehr nützlich oder was du nicht mehr magst.
  • Wegwerfen/Entsorgen (ist kaputt, für andere unbrauchbar, privater Papierkram etc.)
    Wirf alles weg, was unbrauchbarer Müll ist. Alles was keinerlei Wert mehr hat oder nicht repariert werden kann gehört in die Wegwerf-Box.
(Mit „Wegwerfen/Entsorgen“ meine ich natürlich, dass du es recyceln solltest, wenn es möglich ist.)

Schaffe die „Verschenken/Spenden“-Box und "Wegwerfen/Entsorgen" am besten täglich aus dem Haushalt. So verhinderst du, dass du es dir noch einmal anders überlegst oder Mitbewohner (Partner/ein Familienmitglied) etwas zurückholen und horten. Das Gefühl, dass du jemandem anderen etwas Gutes damit tust, kann das Loslassen vereinfachen und dir viel Freude bereiten.

Du wirst merken, mit jeder Tüte / Box, die dein Zuhause verlässt, fühlst du dich erleichtert und kommst deinem Ziel näher.

Tipp: Behalte nichts „für den Fall dass…“ oder „für später“. Denn diese Fälle treten so gut wie nie ein! Und falls doch, kannst du dir das Teil auch  ausleihen.

Wenn du Zweifelsfälle hast, ob du etwas behalten möchtest oder nicht, kannst du dir noch eine weitere Kiste anlegen. Diese sollte dann aber verschlossen mit Datum versehen versteckt (Keller/Garage…) gelagert werden. Falls du sie nach sechs oder zwölf Monaten nicht geöffnet hast, kannst du sie getrost spenden.
Nutze diese Box aber nicht als "Ausrede", um Entscheidungen heraus zu zögern. Sondern wirklich nur für den Fall, dass du dir bei diesen Dingen nicht sicher bist.

3) Warum und die 80/20-Regel


Als Hintergrundinformation möchte ich dir kurz das Pareto-Prinzip erklären. Diese 80/20-Regel besagt, dass wir in achtzig Prozent unserer Zeit nur zwanzig Prozent unserer Dinge wirklich benutzen. Wir kommen damit also mit einem Fünftel unserer Besitztümer aus ohne dass wir einen großen Unterschied bemerken würden.

Denn: Würden wir also diese wichtigen 20 % erkennen, könnten wir ganz einfach aussortieren.

Sicher kennst du das aus deinem Kleiderschrank. Er ist prall gefüllt, aber du ziehst immer das Gleiche an. Deine Lieblingsklamotten, in denen du dich richtig gut fühlst. Oder du besitzt drei Service, verwendest jedoch immer nur das eine für die Mahlzeiten.

Frage dich beim Ausmisten zu jedem Teil, das du behalten willst, WARUM du es behalten willst. Es muss einen guten Grund haben, weshalb es weiterhin in deinem Haushalt bleibt.

Das könnte z. B. sein: Du benutzt es häufig, es erleichtert den Alltag, es ist schön und du erfreust dich daran, es spart Zeit… Es muss also einen positiven Beitrag für dein Leben leisten.

Prüfe kritisch folgende Kram-Quellen:

  • Duplikate: Bei Dingen, die du mehrfach vorliegen hast, vergleiche diese und behalte das beste Stück (z. B. Flaschenöffner).
  • Große Mengen: Haarklammern, Gummibänder oder Büroklammern etc. kaufen wir oft in großen Mengen. Eine Handvoll davon reicht aus, der Rest kann weg.
  • Einzelstücke: Sieh dir deine Einzelstücke kritisch an. Wie oft hast du sie im letzten Jahr verwendet / getragen? Vereinfachten sie dein Leben? Wie ist es mit dem Sauber- und Instand halten? Würdest du sie nochmals kaufen oder bei einem Umzug mitnehmen?

4) Alles hat einen festen Platz


Eine ganz wichtige Regel ist, dass alles in deinem Haushalt einen festen Platz hat. Damit wird verhindert, dass sich Teile wieder im Zuhause verbreiten und sich Kramecken oder Stapel anhäufen.

Der ideale Platz für einen Gegenstand hängt dabei davon ab, wo du ihn benutzt, wie oft und wie er zugänglich sein muss.

Je nachdem wie oft du ihn benutzt, kann er in deinem „Nutzungskreis 1“, dem „
Nutzungskreis 2“ oder im "Nutzungskreis 3" Platz finden.

  • Nutzungskreis 1: Dort befinden sich die Dinge, die du regelmäßig benutzt und die deshalb leicht zugänglich sein sollten. Nach dem Pareto-Prinzip sollte der Nutzungskreis 1 die zwanzig Prozent enthalten, die du in achtzig Prozent deiner Zeit benutzt. 
  • Nutzungskreis 2: Dort werden Sachen gelagert, die du seltener benutzt. Stauräume dafür könnten in Wandschränken, Oberschränken etc. sein. Nutze diesen Platz für z. B. Reinigungszubehör, selten getragene Kleidung, Spezialkochtöpfe, Geschenkpapier etc.
  • Nutzungskreis 3: In ihr werden Dinge gelagert, die du einmal im Jahr oder seltener benutzt. Der Nutzungskreis 3 befindet sich meist in einem Lagerraum wie Abstellraum, Keller, Dachboden oder Garage. Sie sollte Dinge enthalten wie saisonale Dekorationen, Steuererklärungen etc. Verhindere jedoch, dass der Nutzungskreis 3 zum Lagerplatz von Dingen wird, die nicht mehr in deinen Haushalt passen.
Gewöhne dir an, benutzte Teile immer wieder an ihren vorgesehenen Platz zurückzustellen / -hängen. So vermeidest du, dass sich der Kram wieder ausbreitet. Motiviere auch deine Familienmitglieder oder Mitbewohner dazu das zu tun. Am besten, indem du mit gutem Beispiel voran gehst. Das Verlassen des Raumes ist eine gute Gelegenheit, alle herumliegenden Gegenstände wieder an ihren ursprünglichen Platz zu bringen.

Stelle z. B. Gewürze nach dem Benutzen wieder ins Regal / Schublade wo du sie her hast. Bewahre Schuhe und Jacken an der Garderobe auf. Leite deine Kinder dazu an, ihre Spielsachen vom Boden aufzusammeln bzw. wegzuräumen, wenn die Spielzeit zu Ende ist.

5) Halte die Oberflächen frei


Sicher kommt dir das bekannt vor: Oberflächen bleiben nie lange frei. Sei es der Esstisch, die Küchenarbeitsplatte oder der Fußboden. Oft verschwinden Flächen über einen Zeitraum unter Stapeln von Zeitschriften, Basteleien von Kindern etc. Doch das muss nicht sein.

Wichtig zu verstehen ist, dass Flächen nicht zur Aufbewahrung gedacht sind. Sondern vielmehr jede Menge Potential und Möglichkeiten bieten. Bei freien Flächen haben wir Platz sofort mit der Essenszubereitung zu beginnen, uns zum Spielenachmittag an den Esstisch zu setzen uvm. Flächen sind damit für Aktivitäten da und sollten auf alle Fälle frei gehalten werden. Damit wird dein Zuhause grundsätzlich ordentlicher, klarer und auch leichter zu putzen.

Deshalb sollten alle Gegenstände, die irgendwo abgestellt werden wieder weggeräumt werden, wenn du mit der jeweiligen Aktivität fertig bist (z. B. Strickzeug vom Couchtisch, Malsachen vom Küchentisch…).

Tipps für den Alltag:
  • Beschränke die Gegenstände auf den Oberflächen auf nur wenige pro jeweiliger Oberfläche. So z. B. Nachttischlampe und Wecker auf dem Nachttisch, Fernbedienung auf dem Couchtisch. Versuche dich auf drei Teile pro Fläche zu begrenzen, um zu verhindern dass sich neuer Kram dort ansammelt.
  • Eine große Herausforderung ist der Fußboden. Wenn woanders kein Platz mehr ist und wir zu träge sind die Dinge zu verstauen, fangen wir einfach an Häufen auf dem Fußboden zu machen. Und Kinder verteilen ihr Spielzeug nur zu gerne dort. Versuche auf alle Fälle deine Fußböden frei zu halten.

Sind die Flächen erstmal frei, wirst du es genießen und sie nicht mehr vollstellen wollen. Dabei hilft dir, immer wenn du einen Raum verlässt, nach den Oberflächen zu sehen und sie wenn nötig freizumachen.

6) Lege Module an


Eine hilfreiche Methode um deinen Haushalt nach dem Ausmisten organisierter zu halten sind Module. In Modulen werden Dinge zusammengeführt, die eine ähnliche Aufgabe erfüllen und sie sind damit auch leichter wieder auffindbar. Ich selbst verwende gerne durchsichtige Kunststoffboxen um den Inhalt zu sehen. Boxen bieten auch den Vorteil, dass du sie schnell greifen und überall mit hin nehmen kannst.

Wichtig jedoch ist, dass du zunächst so viel wie möglich ausgemistet hast um ein Modul anzulegen. Denn ansonsten handelt es sich bei den Modulen nur um „organisierten“ Kram, der weiterhin dich und deinen Haushalt belastet.

Lege nach dem Ausmisten z. B. für Nähzubehör, DVDs, Glühbirnen, Bastelmaterial etc. jeweils ein eigenes Modul an und beschrifte es. So sind die Dinge gut sortiert und leicht auffindbar bzw. greifbar. Du behältst zudem den Überblick, wie viel du von etwas hast und kannst möglicherweise sogar reduzieren oder unnötige Ausgaben vermeiden.

Dieses Modul-Prinzip kannst du auf viele Bereiche deines Haushalts anwenden. Sei es von Vorratsdosen hin zu Kosmetikartikel oder Stiften. Und es dient gleichzeitig dazu, das jeweilige Thema in Griff zu halten. Denn wenn du noch etwas in ein Modul packen willst, das bereits gefüllt ist, hast du wahrscheinlich genug Vorräte, die du erstmal aufbrauchen kannst.

7) Setze Grenzen


Wenn du deinen Haushalt ausgemistet hast ist es wichtig Grenzen zu setzen, damit dieser luftige Zustand beibehalten bleibt.
Mit Grenzen setzen meine ich räumliche Begrenzungen für die Dinge die du besitzt. Grenzen helfen dir dabei die Kontrolle über deine Dinge zu behalten und sie können für alle Bereiche deines Haushalts angewendet werden. Außerdem unterstützen sie alle Mitbewohner in deinem Haushalt dabei zu einem Leben mit weniger unnötigen Kram zu finden.

Tipps für den Alltag:
  • Weise z. B. dir und jedem Mitbewohner eine bestimmte Anzahl Fächer für Schuhe im Schrank zu. Sind diese voll, muss bei einem Neukauf ein altes Paar Schuhe aussortiert werden oder der Neukauf ist ohnehin unnötig.
  • Geeignet sind Grenzen auch für Hobby- und Bastelzubehör. Beschränke dich dabei auf ein Ablagefach. Ist dies voll, verbrauche das bestehende Material bevor du neues dazu kaufst. Dies verringert zum einen den Kram. Zum anderen wirst du herausfinden, ob du das Hobby tatsächlich noch gerne machst.
  • Reduziere auch Spielzeug, Bücher etc. deiner Kinder, sodass alles in Regalfächern / Boxen Platz findet und der Boden frei ist. Deine Kinder werden von deinem Vorleben profitieren. Der Besitz jeder Person sollte auf das soweit reduziert werden, dass es in dessen jeweiliges Zimmer passt. Also Spielsachen auf Kinderzimmer, Kram des Partners auf sein Büro etc.
  • Nutze Grenzen dazu sie auf alle möglichen Kategorien in deinem Zuhause anzuwenden: Die Deko-Kosmetik kommt in eine Box, das Werkzeug in eine Kiste. Für Unterwäsche nur eine Schublade. Passe das Geschirr und Besteck an die Anzahl der Familienmitglieder an. Grenze deine Termine und Verpflichtungen pro Woche ein.
  • Stelle deinen Mitbewohnern deine neue Strategie für dein Zuhause vor: Dass die Dinge künftig in den zugewiesenen Platz passen sollen und falls es zu viel wird, der Kram reduziert werden muss.
  • Entscheidend für die jeweiligen Grenzen ist natürlich auch die Größe deines Zuhauses. Ein kleines Zuhause kann dabei sogar von Vorteil sein, denn man hat keinen Platz Dinge irgendwo abzustellen. Während der Hometrainer dann tatsächlich den Haushalt verlässt würde er in einem Haus vielleicht erstmal nur in die Kellerecke wandern.

Grundsätzlich bedeutet das Eingrenzen des verfügbaren Raumes weniger Gegenstände, weniger unnützen Kram, weniger Putzen und Stress. Dafür mehr Platz und Freizeit. Auch wenn dir die Grenzen vielleicht zunächst erdrückend erscheinen, wirst du bald merken, wie befreiend sie sind.

8) Eins rein – eins raus


Nach dem Ausmisten sollte dein Ziel sein, diesen befreiten Zustand beizubehalten. Aber wie kann vermieden werden, dass das Chaos zurückkehrt?

Das Geheimnis liegt darin, auch das Vorgehen zu ändern, wenn man künftig neue Dinge nach Hause schleppt. Die einzige Möglichkeit besteht in einer einfachen Regel: Wenn ein "neuer" Gegenstand ins Haus kommt, muss ein "alter" das Haus verlassen. Am effektivsten ist diese Regel, wenn du sie auf ähnliche Dinge anwendest: Kaufst du also ein neues Paar Sportschuhe, dann werfe das alte weg oder gebe sie in die Kleiderspende. Wenn du ein neues Buch kaufst, verlässt ein altes dein Regal usw.

Leider kommt es oft vor, dass wir trotz Neuanschaffung das Teil das ersetzt werden sollte dennoch behalten und es einen Platz im Keller findet. Die „Eins rein - Eins raus“ - Regel ist jedoch unumgänglich um deinen Haushalt auf dem neuen Niveau zu halten. Sie erfordert etwas Disziplin. Um wirklich „sicher zu gehen“, kannst du bevor das neue Teil ausgepackt/aufgehängt wird etc. das alte zuerst aus dem Haus schaffen.

Für das Ausmisten ist die „Eins rein - Eins raus“ - Regel eine wichtige Unterstützung, damit du dich in die richtige Richtung bewegst. Du deinen Besitz auf niedrigerem Niveau stabilisierst oder noch mehr reduzierst.


9) Schränke dich ein


Wenn du in deinem Leben weniger besitzen willst ist es ein guter Weg dich einzuschränken. Reduziere auf das, was du wirklich für ein erfülltes Leben brauchst.
Das wird bei jedem von uns unterschiedlich sein und ist abhängig von vielen Faktoren: Z. B. Familiensituation, Alter, Geschlecht, Arbeit, Hobby…

Überlege dir, was für dich an Besitztümern ausreichend ist, um ein entspannteres, stressfreieres Leben zu führen. Du kannst dir dazu eine individuelle Liste erstellen mit Hilfe derer du deine Sachen entsprechend reduzieren kannst. Mit dieser Liste im Hinterkopf kannst du zukünftige, potentielle Käufe kritisch hinterfragen und Impulskäufe vermeiden.

Diese Denkweise ermöglicht dir auch, deine Besitztümer auf kreative Weise zu beschränken. So kannst du auf Dinge setzen, die mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen: Ein Allzweckreiniger für alle Bereiche im Haushalt, eine universale Küchenmaschine statt viele Kleingeräte, ein Schlafsofa statt Gästebett etc.

Unvermeidlich werden wir beim Einschränken auch auf sentimentale Dinge treffen. Fühle dich nicht dazu verpflichtet alles davon zu behalten, weder das ganze Babyzeug deiner Kinder, alle Reiseandenken oder die gesamten Erbstücke. Entscheide dich für ein oder zwei Dinge pro Thema und lasse den Rest los. Die schönsten Erinnerungen tragen wir ohnehin im Herzen.

10) Ordnung erhalten


Um die neu geschaffene Ordnung nach dem Ausmisten beizubehalten, ist es sinnvoll, die genannten Tipps & Tricks im Alltag beizubehalten. Denn ansonsten käme es dem Jo-Jo-Effekt einer Diät gleich. Und der ganze Aufwand wäre umsonst gewesen.

Deshalb ist es wichtig, generell die Einstellung zu Besitz und Konsum zu verändern. Sowie neue Gewohnheiten zu entwickeln, um künftig leichter zu leben und einen ausgemisteten Haushalt beizubehalten. Es geht darum, auf Dauer sehr bewusst zu sein was die Besitztümer im Haushalt angeht und was möglicherweise hineinströmen will.

Tipps für den Alltag:

  • Gewöhne dir Routinen an, damit du hereinkommende Sachen wie Mitbringsel, Kunstprojekte aus der Schule, Kataloge, Produktproben etc. in Schach halten kannst. Du könntest z. B. eine Spenden- oder Recyclingbox gleich an deiner Eingangstür aufstellen. (hierzu eignet sich auch mein Selbstlerner-Kurs "Ordnungs-Routinen leicht gemacht").
  • Wenn du dich weiterhin von Kram überrollt fühlst, dann kündige Abos, melde dich von Newslettern ab und vereinbare kramfreie Geschenke mit Freunden und Familie.
  • Sei auch wachsam, was potentielle Kramecken oder Haufen angeht. Sobald ein Gegenstand eine Weile irgendwo liegen bleibt, gesellen sich schnell zusätzliche Dinge dazu. Habe dabei die freien Oberflächen im Hinterkopf und räume Kram sofort weg bevor er sich vermehrt.
  • Beim Ausmisten wirst du auch - je nach Lebenssituation - auf den Kram deiner Mitbewohner stoßen. Diesen solltest du nicht einfach entsorgen, sondern gib ihn direkt an diese zurück. Der Gedanke dahinter ist, dass sich persönliche Dinge nicht in allgemeinen Räumen befinden sollen. Sei ein Vorbild für die anderen und sie sind motiviert auch beim Entrümpeln mitzumachen.

Behalte das Ausmisten auf jeden Fall bei, es ist ein Prozess. Oft geht es in der zweiten oder dritten Runde einfacher bestimmte Dinge loszulassen.
Je nach Typ wirst du mit der Zeit eine Entrümpelungsstrategie finden, die für dich am besten passt. Du wirst feststellen, ob du täglich ein bisschen ausmistest oder lieber in größeren Aktionen vorgehst.
Du kannst auch Ziele festlegen wie X Gegenstände in einem bestimmten Zeitraum ausmisten, X Teile im Jahr Y etc.
Nutze den Motivationsbogen, damit du deine Erfolge siehst und am Ball bleibst. Und denke daran dass jedes Teil, welches du ausmistest dich sofort entlastet.